21. März 2020
Vogel vor Katze gerettet - was tun? Keine Zeit verlieren und sofort zum Tierarzt oder zur Wildvogelstation für eine Behandlung mit dem Antibiotikum Baytril! Für Vögel ist Katzenspeichel hochinfektiös. Der Kontakt mit dem Speichel, ohne Behandlung mit einem Antibiotikum, führt zum Tod. Die im Katzenspeichel enthaltenen Pasteurellen gelangen in die Blutbahn und führen zur Blutvergiftung oder Organversagen.
Was viele nicht wissen: Von Katzen mitgebrachte Vögel, die unversehrt und mit gutem Gewissen wieder in die Freiheit entlassen werden, sterben dennoch innerhalb von 24 - 48 Stunden an Organversagen, verursacht durch die Pasteurellen. Die Grösse des Vogels spielt dabei keine Rolle.
Das Desinfizieren der Wunde reicht bei weitem nicht aus, denn die Erreger gelangen direkt in die Blutbahn. Katzenzähne sind auch sehr fein, so dass Bissspuren beim entsprechenden Beutetier nicht mal erkannt werden oder fest bluten.
Eine Behandlung mit dem verschreibungspflichtigen Antibiotikum Baytril ist für ein Weiterleben unumgänglich und mit dem zu rettenden Tier sollte sofort und ohne Zeitverlust ein Tierarzt oder eine Wildvogelstation aufgesucht werden. Dadurch steigen die Überlebenschancen gewaltig und das Tier kann nach erfolgter Behandlung (intravenös oder orale Gabe von Baytril über einige Tage), wieder in die Freiheit entlassen werden.
Dieser Beitrag stammt aus meinem Newsletter aus dem Jahr 2016 und hat nach wie vor seine Gültigkeit. Wildtiere müssen Tierärzte übrigens kostenlos behandeln.
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